19 Tore erzielte Kaniwar Uzun in der vergangenen Saison für den TuS Bövinghausen. Trainer Christian Knappmann wollte den Stürmer trotzdem nicht behalten, weil er ihn nicht in einer top Oberliga-Mannschaft sieht.
Geht es nach Uzun, dann wäre dieser auch bei einem Vertragsangebot des Dortmunder Oberligisten nicht mehr länger an der Provinzialstraße gebelieben. "Ich habe meine Entscheidung Trainer Christian Knappmann und Vereinschef Ajan Dzaferoski mitgeteilt. Der Profifußball ist mittelfristig mein Ziel. Deshalb will ich nicht mehr in der Oberliga spielen", erklärte Uzun, der auch schon 19 Regionalligaspiele für den VfB Lübeck bestritt, Ende Mai gegenüber RevierSport.
Und, siehe da: Der Deutsch-Türke aus Unna konnte seinen Profitraum realisieren. Ende Juli setzte er seine Unterschrift unter einen Arbeitsvertrag bei Altinordu, einem türkischen Drittligisten.
"Das ist ein sehr angesehener Verein in der Türkei, der als der Ausbildungsklub des Landes gilt. Jahr für Jahr verlassen Talente den Klub in Richtung der Süper Lig. Leider ist Altinordu jetzt abgestiegen, aber wir werden alles dafür tun, um schnell wieder hochzukommen", erzählt der 23-jährige Stürmer im RevierSport-Gespräch.
Als ich das alles das erste Mal sah, habe ich nur große Augen gemacht. Die Anlage ist top. So etwas haben in Deutschland wahrscheinlich nur Leipzig oder Hoffenheim. Uns stehen hier acht top gepflegte Rasenplätze zur Verfügung
Kaniwar Uzun
Uzun ist einer von drei Deutsch-Türken im Altinordu-Kader, der ansonsten nur aus einheimischen Spielern besteht. "Ja, das ist aber kein Problem. Ich verstehe alles und spreche auch ein wenig türkisch. Ansonsten sind die Deutsch-Türken Ali Özgün und Onur Toprak die Ansprechpartner für mich. Auch unser Sportdirektor, Murat Korkmaz, spricht fließend deutsch. Ich fühle mich hier sehr wohl", erklärt Uzun.
Er kommt regelrecht ins Schwärmen, wenn er von seinem neuen Arbeitgeber erzählt: "Als ich das alles das erste Mal sah, habe ich nur große Augen gemacht. Die Anlage ist top. So etwas haben in Deutschland wahrscheinlich nur Leipzig oder Hoffenheim. Uns stehen hier acht top gepflegte Rasenplätze zur Verfügung. Wir bekommen auf dem Gelände fünf Mahlzeiten am Tag und schlafen auch hier. Die Anlage verfügt über eine Kälte-Kammer oder gar einen Raum, in dem man mit einem Fahrrad trainieren kann und das in 9000 Meter Höhe. Das ist schon der Wahnsinn, welche Trainingsmöglichkeiten Altinordu besitzt. Ich will das alles nutzen, um stärker zu werden und viele Tore zu erzielen. Mein Ziel ist es, dass ich mir hier einen Namen mache."
Bis zuletzt waren an Uzun nach RevierSport-Informationen auch Regionalligisten wie der SC Wiedenbrück, SC Paderborn II oder auch 1. FC Nürnberg II dran. Uzun verrät: "Nürnberg, zum Beispiel, wollte mich haben, aber sie sagten mir auch, dass ich dann ein Back-Up sein könnte. Das kam für mich nicht infrage. Ich will spielen und mich zeigen, den nächsten Schritt vollziehen."
Bövinghausener Abgänge: Jesse Sierck (Lok Leipzig), Marko Onucka, Kevin Großkreutz (beide Wacker Obercastrop), Ilias Anan (Türkspor Dortmund), Maurice Haar (KFC Uerdingen), Joshua Mroß (ASC Dortmund), Niko Bosnjak (ETB SW Essen), Philipp Rößler (Recklinghausen), Luka Bosnjak (TVD Velbert), Sezer Toy (Türkspor Dortmund), Florian Usein (ETB SW Essen), Lennart Decker (Concordia Wiemelhausen), Duje Goles (TuS Ennepetal), Sven Thormann (SV Westrich), Elmin Heric (TuS Endtebrück), Kaniwar Uzun (altinordu/Türkei), Sebastian Mützel, Cedric Golbig (beide Ziel unbekannt)